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Rundgang an der Düsseldorfer Kunstakademie

Jährlich findet der „Rundgang“ an der Kunstakademie in Düsseldorf statt, bei dem die studierenden Künstler und Künstlerinnen ihre Werke und ihre Projekte präsentieren. Die SchülerInnen aus den Kunstkursen der Q1 besuchten unter Leitung von Frau Goldberg die große Kunstschau.

“Electriques I” von Luis Zimmermann

Kunst auf drei Etagen in scheinbar unabsehbar vielen Räumen – beeindruckend für die SchülerInnen war zunächst die unglaubliche Fülle der ausgestellten Kunstwerke: Räume mit Video-Installationen, andere mit Objektkunst und Skulpturen, wieder andere mit figürlicher oder abstrakter Malerei, weitere mit interaktiven Kunstwerken und auch welche, in denen mehrere dieser Kunstformen versammelt waren. Allein durch  die Menge und Vielfalt der künstlerischen Positionen sorgte die Schau für viel Neugier und Entdeckergeist.

Beindruckend für viele SchülerInnen waren vor allem die aufwendigeren medialen und interaktiven Arbeiten – wie etwa das Werk „Twister“ von Pablo Guzmán Beck, bei dem eine auf dem Boden liegende Platte mit farbigen Soundpads zu einer Art tänzerischen Musizierens einlud.

Twister von Pablo Guzman-Beck

 

Auch die Installation von Feng Li mit einem Lichtpendel vor einer Gruppe von Gitterstehlen faszinierte viele SchülerInnen durch das komplexe Licht-Schatten-Gefüge.

Installation von Feng Li

Viele der SchülerInnen gingen auch gezielt auf Inspirationssuche für ihre eigenen künstlerischen Versuche. Die Exkursion bot aber auch die Möglichkeit, Einblicke in die Abläufe in der Akademie und eines Kunststudiums zu bekommen. Frau Goldberg hatte zu diesem Zweck Gesprächsrunden mit der Studentin Denise Werth organisiert.

Diese tolle Chance, etwas über das Kunststudium an der Kunstakademie in Düsseldorf zu erfahren, nutzten die SchülerInnen natürlich. Deutlich wurde vor allem, dass eine sehr große Eigenständigkeit notwendig ist. Denn die Professoren fördern und unterstützen die Studenten zwar in ihrer künstlerischen Entwicklung, aber der Ausgangspunkt und die Grundlage dafür muss und soll immer das kreative Potential des einzelnen Studenten sein. Beeindruckend für die SchülerInnen waren auch die Aussagen über die Perspektiven als Künstler: Nur ein bis zwei Prozent aller Kunstabsolventen schaffen es, sich am Markt zu etablieren. Aussichten also, die eine sehr große Entschiedenheit für die Sache erfordern

Im Gespräch mit Denise Werth (3.v.l), Werke von Piet Fischer (zentral) und Filip Gudovic (rechts) 

Mit dem Auftrag an die SchülerInnen sich nach der ersten Erkundung noch einmal gezielt jeweils zwei Werke zu suchen, die sie besonders beindruckend und interessant bzw. irritierend oder unzugänglich finden und diese fotografisch festzuhalten, gab es nach dem Gespräch noch einmal die Gelegenheit zu einer vertiefenden Auseinandersetzung. Einige der SchülerInnen kamen dabei auch mit weiteren Kunststudenten ins Gespräch und konnten so bspw. Genaueres über die für eine ganze Reihe von Schülern und Schülerinnen etwas schockierende Arbeit „Horde“ von Kevin Gratza erfahren.

“Horde” von Kevin Gratza

Dieses aus der Distanz sehr ästhetisch wirkende Lichtobjekt, welches an gehobenes Wohnraumdesign denken lässt, offenbart bei näherer Betrachtung, dass in den wohlig-warm eigelbfarbig leuchtenden Halbkugeln vergaste Masthähnchen eingelassen sind. Eine harsche Kritik am schönen Schein des täglich zelebrierten Konsumentenglücks. Neben vielen vielen anderen Werken ganz sicher Stoff für die Nachbesprechung des Rundgangs im Unterricht.