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Der Schloß-Herr geht

Abschied von Herrn Millard

„Ein Schuleiter der alten Schule, im besten, im allerbesten Sinne“ – so charakterisierte die Schuldezernentin Frau Krüger in ihrer Würdigung Herrn Millard bei seiner festlichen Verabschiedung. Neben den damit hervorgehobenen Qualitäten seines verantwortungsvollen und verlässlichen Handelns, seiner Tatkraft und seines umsichtigen Pragmatismus bestimmte aber besonders eine Haltung des Geehrten beinahe leitmotivisch die gesamte Veranstaltung. Begonnen bei dem expliziten Werbeslogan „100 % mit Herz“, der auf jedem Programm neben dem Konterfei von Herrn Millard abgedruckt war, in den Ansprachen und den musikalischen Beiträgen – durchgängig war eine deutlich empfundene Dankbarkeit für seine menschliche Zugewandtheit tonangebend.

Den sehr eindrücklichen Auftakt setzten Nastasia Brückner, Dr. Eva Parthe und der künftige Schulleiter Herr Schepper als „Trio Castello“ mit einer Acapella-Version von Billy Joels „For the longest time“.

Im gut ausbalancierten weiteren Programm folgte die Begrüßung durch Herrn Schepper, ein Auftritt des von Frau Dr. Parthe geleiteten Schülerchors, die Grußworte der Schuldezernentin Krüger und des Stadtdirektors Hintzsche. Der extra für diese Verabschiedung gegründete „Coro Castello“ aus Lehrerinnen und Lehrern des Schloß-Gymnasiums sorgte für einen gediegenen musikalischen Rahmen für die Abschiedsrede von Herrn Millard und dem noch vorangehenden gemeinsamen Beitrag von Herrn Angerhausen, Frau Sändker-Sporken und Herrn Pickmann.

Mit verschiedenen Akzentsetzungen würdigten alle Redner die Leistungen und Qualitäten von Herrn Millard sowie seinen besonderen Werdegang in auch variierenden Stillagen. Stadtdirektor Hintzsche und Martin Pickmann zogen auch das Register des feinen Humors. Die langanhaltende Standing Ovation nach der Abschiedsrede von Herrn Millard sprach für sich.

Zitiert sei aber noch eine Aussage, mit der die Dezernentin Juliane Krüger ihre Rede abschloss, weil sie am besten verdeutlicht, was das für eine Verabschiedung war: „Der Schloß-Herr geht – ich verneige mich in Dank und Anerkennung“.

And the Magic goes on

Der 4.7. 2025 – nicht nur der amerikanische Unabhängigkeitstag, sondern auch ein wichtiger Tag am Schloß-Gymnasium. Nicht nur das wir unseren langjährigen Schuleiter Herrn Millard schweren Herzens verabschieden mussten, auch fand heute das zweiten Magic-Turnier am Schloß statt.

Wie groß die Begeisterung für dieses Spiel und die AG ist, zeigt sich auch darin, dass 16 Schüler zum Turnier antraten, obwohl sie aufgrund der Verabschiedungsfeierlichkeiten schon nach dem zweiten Block nachhause gehen konnten und am Nachmittag für das Turnier zur Schule zurückkamen. Leider verhinderten die Rheinbahnen das pünktliche Eintreffen des Gewinners des letzten Turniers, sodass dieser mehr schlecht als recht von Frau Steinacker vertreten werden musste, damit niemand aussetzen musste. Als er dann eintraf, startete er daher mit einem gewissen Rückstand ins Turnier. Andere Spieler, denen das Glück beim letzten Mal nicht so hold war, bewiesen dafür diesmal ein geschickteres Händchen und konnten ihre Taktik besser umsetzen.

Am Ende setzte sich Imad Bouraada aus der Jahrgangsstufe 7 gegen Konrad Loschelder, Philipp Michulsky und Alper Özgüc durch und gewann das zweite Magic-Turnier am Schloß. Alle anderen Mitglieder der Schloß-Gemeinde – ob AG-Teilnehmer oder nicht – sind beim nächsten Turnier herzlich willkommen ihr Glück zu versuchen und ihre Strategien zu erproben. Wir freuen uns auf euch.
(Pei / Kf)

FESTLICH: Abiturzeugnisse auf der neuen Schloß-Bühne

Ein feierlicher Abschluss, der zugleich eine Premiere war: Mit dem Abiturjahrgang 24/25 erfolgte erstmals die Ausgabe der Abiturzeugnisse im neuen Schloß. Der Glanz des neuen Gebäudes fügte sich gut zum Stufenmotto „Abisolutismus“.

In launigen und ernsthaften Ausdeutungen der Absolutismusmetapher würdigten die Stufenleiterinnen Frau Mai und Frau Skusa die Fähigkeiten und Leistungen des Abiturjahrgangs. Auch der Schulleiter Herr Millard griff das Bild in seiner Ansprache auf, wobei er eingangs auf die besondere Situation verwies, dass es für ihn die letzte Rede dieser Art sei.

Allegra Ulanowski und Jona Bergander vervollständigten das Bild und gaben mit ihrer unterhaltsam-ehrlichen Ansprache Einblicke in das breite Spektrum der Arbeitshaltungen zwischen pragmatischer Aufwandsminimierung und ausgeprägtem Leistungswillen.

Eingerahmt vom Sektempfang und finalem Gruppenfoto auf der Bühne sowie musikalisch untermalt von Udo Zilkens am Flügel war es auf jeden Fall ein würdiger und sehr gelungener Abschluss.

Wo wir herkommen …

und wie man das erforscht – zur Klärung dieser Fragen ist das Neanderthal Museum eine richtig gute Adresse. Anschaulich präsentiert das Museum mit eindrücklichen Exponaten unsere Evolutionsgeschichte beginnend beim Vormenschen und seinem berühmtesten Repräsentanten Lucy.

In der sehr kompetenten und gut auf die Schülerinnen und Schüler abgestimmten Führung durch Andrea Binkowski ging es bspw. um den Zusammenhang zwischen Ernährung und Morphologie, den Einfluss klimatischer Veränderungen und kultureller Entwicklungen auf die Evolution, archäologische Fundstätten und Forschungsmethoden und natürlich um Hauptvertreter unserer Ahnenreihe mit einem Schwerpunkt auf dem Neandertaler.

Nach dem sehr informativen Museumsbesuch wurde die von Kathrin Marquardt für die 10b organisierten Bio-Exkursion mit einem Besuch der Fundstelle abgerundet. In der Nähe der Höhle, in der 1856 das Teil-Skelett gefunden wurde, steht mit dem 22 Meter hohen Erlebnisturm eine weitere Attraktion des Museums.

Ein Tag im Baylab zur Enzymatik

Am 04. Juni 2025 besuchte der EF-Bio-Kurs von Herrn Mohr und am darauffolgenden Tag der Kurs von Fr. Marquardt das Baylab in Monheim. Ziel der Exkursion war es, einen praktischen Einblick in die Enzymatik zu erhalten und das theoretisches Wissen aus dem Unterricht in einem echten Labor anzuwenden.

Nachdem wir alle die Handhabung von Mikropipetten geübt hatten, testeten wir im ersten Versuch wir verschiedene Lebensmittel auf ihren Proteingehalt. Dabei wurde ähnlich der Biuret-Probe durch Farbveränderung auf die Proteinmenge geschlossen.

Im zweiten Versuch erhielten wir ein unbekanntes Enzym, das wir durch seine Wirkung auf verschiedene Zucker identifizieren sollten. So wurde deutlich, wie spezifisch Enzyme wirken und dass man durch ein Ausschlussverfahren Erkenntnisse gewinnen kann.

In einem besonders spannenden dritten Versuch stellten wir selbst laktosefreie Milch her. Dafür produzierten wir zunächst Alginat-Perlen, in die das Enzym Laktase eingebettet wurde. Anschließend ließen wir normale Milch über die Perlen fließen, wobei die Laktose enzymatisch gespalten wurde. Um den Erfolg der Umwandlung zu überprüfen bestimmten wir dann den Glucose-Gehalt. Diese Methode zeigte uns anschaulich, wie Enzyme in der Lebensmitteltechnik eingesetzt werden und wie biotechnologische Verfahren funktionieren.

Die Verbindung von schulischem Wissen mit praktischer Tätigkeit in einem echten Unternehmen hat den Tag besonders interessant gemacht. Gleichzeitig regte der Besuch bei diesem großen Chemie- und Pharmakonzern auch zum Nachdenken an. Trotz seines Beitrags zur Forschung und Bildung‚ steht das Unternehmen immer wieder in dar Kritik – etwa wegen des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, ökologischer Auswirkungen und ethische Fragen rund um wirtschaftliche Interessen. Auch das konnten wir im Nachgang im Unterricht aufgreifen und reflektieren. Insgesamt war die Exkursion eine wertvolle Erfahrung.

Dlin, Michelle, Glara (EF)

Muss ich für Deutschland kämpfen?

EF-Philosophiekurs diskutiert mit dem Journalisten Ole Nymoen

Auf dem Natogipfel in Den Haag sprach sich die deutsche Bundesregierung in dieser Woche für Verteidigungsausgaben in Höhe von 5% des Bruttoinlandsprodukts aus, in Berlin wird offen über die Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert, und die Bundeswehr wirbt offensiv für den Eintritt in die Armee zur Verteidigung der Demokratie. Doch welche Interessen verfolgen Staaten hintergründig, wem dienen kriegerische Auseinandersetzungen wirklich, und was bedeutet das alles ganz konkret für Jugendliche, die sich im Dienst an der Waffe ausbilden lassen?
Im Rahmen des diesjährigen internationalen Philosophiefestivals phil.cologne stellte sich der Philosophie-Grundkurs in Begleitung von Herrn Laschewski der Diskussion rund um diese Fragen mit dem Journalisten Ole Nymoen.
Nymoen spricht sich in seinem kürzlich veröffentlichen Buch „Warum ich niemals für mein Land kämpfen würde“ gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht und die kriegslastige Rhetorik im aktuellen politischen Diskurs aus. Kriege werden für ihn zwischen Staaten geführt, die ihre Gewaltmonopole verteidigen. Menschen würden in diesen Kriegen ihrer Entscheidungsfreiheit beraubt und in letzter Konsequenz zu „Material“ degradiert. Die Verteidigung der westlichen Demokratie, so Nymoen, sei nur vorgeschoben, denn im Ernstfall ließen sich grundgesetzlich garantierte Freiheiten mit den notwendigen Mehrheiten jederzeit ändern.
Im Kölner Comedia-Theater kamen Schülerinnen und Schüler aus ganz NRW zusammen, um im besten philosophischen Sinn kontrovers mit ihm über seine Thesen zu streiten.
In Vorbereitung auf die Exkursion befasste sich der Kurs mit Immanuel Kants Ethik und seiner Schrift „Zum ewigen Frieden“, die die Grundlage für internationale Friedensbündnisse wie die Vereinten Nationen bildet. Kant selbst blickte im Jahr 1795 optimistisch in eine immer friedlicher werdende Zukunft. Nach der Diskussion am Donnerstag ist klar, dass wir alle einen Beitrag dazu werden leisten müssen.
(Lk)